Erfindung und Weiterentwicklung der Unterwasserkamera

Erfindung und Weiterentwicklung der Unterwasserkamera

Fotografieren ist heutzutage eine ebenso normale Tätigkeit, wie beispielsweise die Nahrungsaufnahme oder schlafen. Hinter exzellenten Fotos steht allerdings eine ausgeklügelte Technologie, die fortwährend weiterentwickelt wurde. Somit besteht auch die Möglichkeit, unterhalb der Wasseroberfläche faszinierende Fotos aufzunehmen.

Die Anfänge der Unterwasserfotografie

Der Brite und Taucher William Thompson war bereits früh davon überzeugt, dass sich eine Kamera nicht allein an Land zum Fotografieren eignet. William Thompson gelangen 1856 erste weltweit nachweisbare Unterwasseraufnahmen.

Der französische Biologe Louis Boutan war von der Unterwasserwelt derart fasziniert, dass er beschloss, seine Entdeckungen unter Wasser zu dokumentieren. Im Jahr 1892 entstanden erste Konstruktionspläne für ein Unterwassergehäuse. Louis Boutan baute in das Gehäuse eine Plattenkamera ('Detektiv', 9x 12 Zentimeter) ein. Das Gehäuse bestand aus einem Messingbehälter, der mit einer Glasscheibe vor dem Sucher und dem Objektiv ergänzt wurde.

Der Druckausgleich im Gehäuse wurde mittels elastischem Ballon hergestellt. Über, mit Kautschuk abgedichteten Wellendurchführungen ließen sich der Plattenwechsler sowie der Auslöser bedienen. Louis Boutan gelangen 1893 in Zusammenarbeit mit dem Techniker Joseph David erste Unterwasserfotos (Bucht von Banyuls-sur-Mer) in einer Tiefe von maximal 11 Metern. Seit diesem Erfolg gilt Louis Boutan Unterwasserfotografie Begründer.

Innovationen in der Unterwasserfotografie sind nicht aufzuhalten

Francis Ward gelangen erstmals ab dem Jahr 1908 farbige Unterwasseraufnahmen auf Autochromplatten von tauchenden Wasservögeln, Hechten, Fröschen und Fischottern. John Ernest Williamson begeisterte 1951 mit seinem ersten Unterwasserfilm. Im Jahr 1923 wurde von Charles Martin und William H. Longley ein neues Licht-Verfahren entwickelt, das es ermöglichte die farbenfrohe Unterwasserwelt tropischer Korallenriffe naturgetreu aufzunehmen.

Hans Hass, ein österreichischer Meeresforscher und Zoologe publizierte 1939 sein erstes Buch zum Thema moderne Unterwasserfotografie. Er gilt als deren Begründer. Das deutsche Feinoptik-Unternehmen 'Franke und Heidecke' entwickelte 10 Jahre später mit dem Rolleimarin ein fortschrittliches Unterwasserkamera-Gehäuse. Dieses war für die Rolleiflex, einer zweiäugigen Mittelformat-Spiegelreflexkamera, konzipiert.

Im Jahr 1957 konstruierten Jacques-Yves Cousteau und Jean De Wouters die 'Calypso-Phot', nach der Calypso (Forschungsschiff von Cousteau) benannt. Die Kleinbild-Unterwasserkamera wurde ab dem Jahr 1963 von Nikon als 'Nikonos' in Lizenz vermarktet.

Die perfekte Unterwasserkamera

Seit dem Jahr 1990 wurden für diverse Kleinbild- und Spiegelreflexkameras optimale Unterwassergehäuse konstruiert. Spezialisierte Anbieter wie beispielsweise 'Sea & Sea' stellen Komplettsysteme her, die Ihnen das Unterwassergehäuse mit Digitalkamera als Einheit bieten.

Heutzutage bietet der Fachhandel etliche Kamera Modelle wie auch Qualitätsstufen für den Bereich der Unterwasserfotografie an. Die innovative Technologie muss unter Wasser extreme Situationen aushalten können, damit Sie als Taucher auch jenseits einer Tiefe von 10 Metern klare/exakte wie auch realitätsnahe Fotos aufnehmen können.

Der Kunststoff beziehungsweise das Glas, das die Kameralinse schützt, verändert die Wahrnehmung auf die Entfernung und Größe des jeweiligen Objekts. Mittels passendem Objektiv lässt sich die Brennweite anpassen beziehungsweise verlängern, sodass die Kamera die Motive normal aufnimmt. Des Weiteren verändert sich unter Wasser die Lichtwellenlänge. Je tiefer Sie tauchen, desto blauer oder grüner nehmen Sie die Farben wahr. Verfügt Ihre Kamera nicht über einen Farbausgleich, ist das Resultat entsprechend.

Ein weiterer zu beachtender Punkt bei der Unterwasserfotografie sind die Schwebeteilchen im Wasser. Diese lassen sich bereits durch eine Tauchermaske deutlich erkennen. Ohne entsprechenden Ausgleich durch Ihre Unterwasserkamera, erscheinen die Schwebeteilchen auf jedem Ihrer Fotos. Die minimalen Fragmente erschweren zudem Ihre freie Sicht auf interessante Objekte sowie das Anvisieren von Details. Des Weiteren spielt die Strömung fließender Gewässer eine entscheidende Rolle, ob Sie die Unterwasserkamera ausreichend ruhig halten können. Bei diesen Eventualitäten sollte Ihre Unterwasserkamera ebenso ausgleichend wirken können.

Die neue Generation Unterwasserkameras

Heute bietet Ihnen der Handel für jede Art Unterwasserfotografie die optimale Kamera. Kostengünstige Einweg-Unterwasserkameras sind gegenüber Digitalkameras eine gute Alternative, wenn nur einmal unter Wasser geknipst werden soll. Hochwertige Digitalkameras in Kombination mit passendem Gehäuse bieten Ihnen diverse Gadgets für exzellente Unterwasserfotos. Allerdings sollten Sie stets die angegebene Wassertiefe einhalten. Kaufen Sie ein Gehäuse für Ihre vorhandene Digitalkamera, ist es wichtig darauf zu achten, welchem Druck es standhält beziehungsweise wie groß die Tauchtiefe sein darf. Für welche Unterwasserkamera Sie sich jedoch letztendlich entscheiden, das Ergebnis werden einzigartige Fotos sein.